Kapitalbedarf der EU-Banken in Krise bei 250 Mrd.

Eine schwere Rezession würde einer Ratingagentur zufolge bei den europäischen Banken einen Kapitalbedarf von bis zu 250 Milliarden Euro auslösen. Zugleich steige die Schuldenaufnahme der Staaten in diesem Fall binnen fünf Jahren um mehr als 20 Prozent, stellte Standard & Poor’s in einer Studie fest.

Dabei setzte die Agentur einen „steilen wirtschaftlichen Abschwung“ in den Jahren 2011 bis 2015 voraus und testete unter diesem Szenario 99 Finanzinstitute, was den Angaben zufolge einem Anteil von 70 Prozent an der europäischen Bankenbranche entspricht. Demnach müssten sich in einem solchen Fall allein 22 Institute mit 161 Milliarden Euro frisch versorgen, um mit einer Kernkapitalquote von sieben Prozent Zweifel an ihrer Liquidität zu zerstreuen.

Am stärksten getroffen würden demnach griechische, irische, spanische und portugiesische Institute. „Dennoch zeigt unsere Analyse, dass die Region als Ganzes zwar angeschlagen wäre, diesen Schock wahrscheinlich aber überstehen und sich wirtschaftlich wieder davon erholen würde“, heißt es in dem Bericht. Die europäischen Aufsichtsbehörden unterziehen die Finanzbranche derzeit einem Stresstest, um Schwächen im System zu erkennen.

(APA/ag)

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