Bayern kauften Hypo-Entwicklung, die nicht eintrat

Die BayernLB hat beim Kauf der Hypo Group Alpe Adria etwas erworben, das in die Zukunft gerichtet war. Das erklärte der Bankmanager Wolfgang Mösslacher am 23. März vor dem Kärntner Hypo-Untersuchungsausschuss. Er war in der Hypo für das Financial Controlling zuständig. In die Bewertung sei eine Entwicklung eingeflossen, die dann aufgrund der Finanzkrise nicht eingetreten sei, so Mösslacher.

Der Hypo-Manager bestätigte wie schon Zeugen vor ihm, dass die Eigenkapitalsituation der Bank stets ein Problem gewesen sei. Sie sei ein begrenzender Faktor für das Wachstum gewesen. Daher sei man gezwungen gewesen, die Wachstumsmöglichkeiten gut abzuwägen. Seine Abteilung hat auch die Businesspläne für den Datenraum zur Verfügung gestellt. Man habe alle Unterlagen lückenlos aufgelegt, betonte er. Die Sitzung des U-Ausschusses wurde mit der Einvernahme des Ex-Vorstandes Günter Striedinger und des Aufsichtsratsmitglieds Veit Schalle fortgesetzt. Ex-Vorstandschef Siegfried Grigg, dessen Auftritt vor dem Ausschuss ebenfalls für 23. März vorgesehen war, hat abgesagt. Gegen ihn wird strafrechtlich ermittelt.

Ex-Vorstand Striedinger klagt Bank

Striedinger hat unterdessen die Hypo Alpe Adria Bank geklagt. In einer Feststellungsklage will er geklärt wissen, ob die Bank ihm Anwalts- und Gutachterkosten ersetzen muss, sollten die Verfahren gegen ihn eingestellt oder er freigesprochen werden. Der Sprecher des Landesgerichts Klagenfurt, Martin Reiter, bestätigte gegenüber der APA einen Bericht der „Wiener Zeitung“, die Klage sei am 7. März eingebracht worden.

Die Justiz ermittelt gegen Striedinger wegen des Verdachts der Geldwäsche, Untreue und der Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung. Der Ex-Banker fordert nun, dass die Hypo für alle Kosten haftet, die ihm dadurch entstehen, außer für den Fall einer Verurteilung. Streitwert ist 140.000 Euro.

Striedinger war bis Ende August 2006 stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Hypo Group Alpe Adria gewesen, musste dann gemeinsam mit Vorstandschef Wolfgang Kulterer wegen der Swap-Affäre seinen Hut nehmen. In seiner Klage erklärt er nun, die Hypo habe seine Managerversicherung mit 1. Jänner 2010 geändert, und zwar dahingehend, dass er „nicht mehr als versicherte Person“ geführt werde. Striedinger fürchtet nun auf den Kosten sitzen zu bleiben, daher die Klage.

(APA)

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