Parteien gaben Hälfte der Budgets für Werbung aus
Die fünf Parlamentsparteien haben im Vorjahr durchschnittlich die Hälfte ihrer Budgets für Werbung und Öffentlichkeitsarbeit – allen voran die EU-Wahl – ausgegeben. Am höchsten war der Anteil bei der ÖVP, die sich dafür neuerlich verschulden musste. Für Wahlkampf und Schuldenabbau optimiert hat ihren Parteiapparat die FPÖ: Die Partei hat kaum noch Personalkosten.
Insgesamt weisen die fünf Parlamentsparteien für das Vorjahr Ausgaben von 46,06 Mio. Euro aus – davon allein 24,23 Mio. Euro für Öffentlichkeitsarbeit, also unter anderem für den EU-Wahlkampf. Am Höchsten war der Anteil bei der ÖVP, die mehr als 60 Prozent ihres 14,9 Mio. Euro schweren Budgets in Werbeaktivitäten pumpte. Dafür musste sich die Volkspartei allerdings neuerlich verschulden.
Von den fünf Parlamentsparteien hat die ÖVP damit am meisten für (Wahl)-Werbung ausgegeben: Rund 9,1 Mio. Euro stehen in der VP-Bilanz. Bei der SPÖ waren es 8,0 Mio. Euro, also etwas weniger als der Hälfte des Gesamtbudgets von rund 16,9 Mio. Euro. 1,3 Mio. Euro wurden bei Banken aufgenommen.
Bei der FPÖ waren die Werbeausgaben im Vorjahr zwar deutlich geringer als bei Rot und Schwarz, beachtlich ist die blaue Parteibilanz aber allemal. Die FPÖ hat ihre Finanzen nämlich mittlerweile für die Schwerpunkte Werbung und Schuldenabbau optimiert: Von insgesamt 7,2 Mio. Euro Jahresbudget flossen im Vorjahr 4,0 Mio. Euro in Öffentlichkeitsarbeit (rund 56 Prozent) und weitere 1,5 Mio. Euro in Schuldentilgungen.
Möglich wurde das, weil die FPÖ gut die Hälfte der staatlichen Förderung für den Parlamentsklub an die Partei weiterleitet. Außerdem fallen die Personalkosten – bei anderen Parteien der zweite große Budgetposten – bei der FPÖ kaum noch ins Gewicht und machen mit rund 232.000 Euro nur drei Prozent der Ausgaben aus.
Besonders deutlich ist der Unterschied zu den Grünen: Bei ihnen war der Anteil der Personalkosten mit rund 950.000 Euro im Vorjahr besonders hoch, dafür konnten sie nur rund ein Drittel des Gesamtbudgets von rund 3,8 Mio. Euro für Werbung ausgeben.
(APA)
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