Erste E-Bike-Ladestation in Wien eröffnet

In Wien ist am Donnerstag die erste Tankstelle für Radfahrer eröffnet worden. Nicht Flüssigtreibstoff aus einer Zapfsäule, sondern Strom aus der Steckdose sorgt bei der E-Bike-Ladestation an der Donau nahe dem Bahnhof Nussdorf für Energienachschub. Befüllt werden können Drahtesel mit eingebautem Elektromotor zwischen 8.00 und 20.00 Uhr – und zwar gratis.

In den nächsten Monaten sollen weitere Ladestationen dazukommen, kündigte Umweltstadträtin Ulli Sima bei der Eröffnung an. Die erste Elektro-Tankstelle befindet sich direkt am Donau-Radweg beim Fahrradgeschäft und -verleih „Donau-Fritzi“. Insgesamt können drei Akkus aufgeladen werden, so Shopinhaber Fritz Hammermayer. Er werde – falls Bedarf besteht – aber mittels Verteilersteckdosen weitere Plätze schaffen, versprach er im APA-Gespräch. Sind die Batterien völlig leer, benötige die Wiederbefüllung rund viereinhalb Stunden. Dann hält der „Saft“ für rund 90 Kilometer. „Für den Großglockner braucht man allerdings zwei Akkus“, ließ Hammermayer mit Expertenwissen aufhorchen.

Errichtet wurde die Ladestation von Wien Energie, die Stromkosten übernimmt „Donau-Fritzi“. Nach diesem Modell sollen im heurigen Jahr bis zu 15 E-Bike-Stationen errichtet werden – im Mai etwa im Bereich Summerstage. Auch Gürtellokale hätten schon reges Interesse angemeldet.

Seit Jänner fördert die Stadt Wien die Anschaffung von stromunterstützten Zweirädern. Demnach erhalten Käufer von E-Bikes 30 Prozent des Anschaffungswertes bis zu einer Höhe von 300 Euro ersetzt. Bis dato hätten bereits knapp 200 Wiener die Förderung in Anspruch genommen, freute sich Sima.

Rechtlich gesehen dürfen E-Bikes nur einen Motor haben, der eine Leistung von 600 Watt und eine Geschwindigkeit von 25 km/h nicht überschreitet. Sonst gilt das E-Bike nicht mehr als Fahrrad, sondern als Moped, was strengere Gesetze wie Ausweis- und Helmpflicht zur Folge hätte.

Um mit dem Drahtesel – mit oder ohne Motor – möglichst problemlos unterwegs sein zu können, will die Stadt auch heuer das Radwegenetz ausbauen. Mit insgesamt 30 Projekten in zwölf Bezirken werden weitere Lücken geschlossen, wodurch das Netz heuer um 25 Kilometer wachse, teilte Verkehrsstadtrat Rudolf Schicker (S) in einer Aussendung mit. Die Bundeshauptstadt verfügt dann über Radstrecken in der Gesamtlänge von 1.200 Kilometern. Die neuen Wege sind auch schon in der druckfrischen Radkarte eingezeichnet, die kostenlos im Internet unter www.shop-stadtentwicklung.wien.at angefordert werden kann.

(APA)

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