VBW-Chef Drozda über Salzburger Vorgänge bestürzt

Durchaus „überrascht und bestürzt“ haben den VBW-Generaldirektor Thomas Drozda die Vorgänge bei den Salzburger Osterfestspielen und Festspielen, da der Skandal „in Wahrheit auch einen Vertrauensverlust in öffentlich finanzierte Kulturinstitutionen bringt“, wie er im Gespräch mit der APA sagte.

In Kenntnis der Situation in den Bundestheatern und den Vereinigten Bühnen seien die Malversationen in Salzburg „etwas, das hier nur schwer vorstellbar wäre“. Bei den Vereinigten Bühnen herrsche ein prinzipielles Vier-Augen-Prinzip, bei Ausgaben über 3.000 Euro ein Sechs-Augen-Prinzip und ab 10.000 Euro gar ein Acht-Augen-Prinzip. Alle Rechnungen würden nach festgelegten Genehmigungsschritten bezahlt, zudem gebe es im Haus eine eigene Controllingabteilung und regelmäßige Plan-Ist-Vergleiche.

Auf die Umsetzung der im Kontrollamtsbericht von 2008 beanstandeten Punkte angesprochen – fehlende Transparenz, Doppel-Bezüge für Rudi Klausnitzer oder Unstimmigkeiten beim Ronacher-Umbau – unterstreicht Drozda, dass man das „nicht in einen Topf“ mit den Vorgängen in Salzburg werfen könne. Schließlich habe sich bei den VBW niemand rechtswidrig bereichert. Er sei damals den meisten Empfehlungen gefolgt, insbesondere beim Ausbau des Controllings, das „hat sich ziemlich mit meinem Amtsantritt gedeckt“. Die Prämien an Klausnitzer seien „etwas anderes gewesen, er hat für sein Geld eine Leistung erbracht“. Über die Verluste der Vereinigten Bühnen durch „The Producers“ oder „Rudolf – Affaire Mayerling“ wollte sich Drozda nicht äußern und verwies auf die Präsentation der Bilanz.

Provisionen für Sponsorengelder „gibt es bei den Vereinigten Bühnen nicht“, so Drozda. Ein derartiges System sei „weder in der Vergangenheit noch für die Zukunft vorgesehen“. Bei den VBW gebe es im Bereich der Führungsebene leistungsbezogene Gehälter, für die im Rahmen der Zielerreichung alle Einnahmen insgesamt bewertet werden. Für einzelne Sponsoring-Aufträge würden keine Provisionen ausgezahlt.

Ähnliche Vorfälle wie in Salzburg habe es in der Vergangenheit nicht gegeben, dies könne Drozda „definitiv ausschließen“. Für Salzburg wünscht sich Drozda eine „lückenlose, rasche und restlose Aufklärung.

(APA)

Kommentare sind geschlossen, aber trackbacks und Pingbacks sind offen.