Swingerclub in Secession erregt auch Schweiz

Die Swingerclub-Installation in der Wiener Secession beschäftigt auch die Schweizer Politik. Die provokante Ausstellung des Schweizer Künstlers Christoph Büchel wurde von der eidgenössischen Kulturstiftung Pro Helvetia mit 15.000 Franken (10.245 Euro) unterstützt. Die rechtskonservative Schweizerische Volkspartei (SVP) will deshalb das Budget der Stiftung kürzen.

Das Projekt sei ein „Zeichen fortschreitender Verblödung“, betonte der Zürcher SVP-Nationalrat Christoph Mörgeli in der „Neuen Luzerner Zeitung“. Er gehe davon aus, dass seine Partei eine Subventionskürzung für die Pro Helvetia beantragen werde. „Das Budget von Pro Helvetia gehört radikal gekürzt“, forderte auch SVP-Präsident Toni Brunner gegenüber „20 Minuten“.

Der Direktor der Pro Helvetia, Pius Knüsel, fürchtet sich indes nicht vor einer Wiederholung des „Falls Hirschhorn“, wie er in mehreren Interviews sagte. Er gab aber zu, dass der Stiftungsrat, der das Dossier Büchel beurteilte, keine Kenntnis davon hatte, dass der tagsüber leere Swingerclub in der Nacht tatsächlich genutzt wird.

Mit Thomas Hirschhorn, der vor vier Jahren im Rahmen einer Kunstaktion ein Porträt des damals amtierenden Bundesrats Christoph Blocher (SVP) bepinkeln ließ, lasse sich Christoph Büchels Vorgehen nicht vergleichen. „Der Swingerclub greift niemanden an, beleidigt niemanden und bricht keine strafrechtliche Norm“, sagte Knüsel. Nach dem „Fall Hirschhorn“ hatte das Parlament die Kulturstiftung Pro Helvetia mit einer Subventionskürzung von einer Million Franken abgestraft.

(APA/ag.)

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