Sbg. Festspiele: 800.000 Euro Schaden befürchtet

Das Durchforsten der wirtschaftlichen Gebarungen rund um den entlassenen Technischen Direktor der Salzburger Festspiele, Klaus Kretschmer, hat nach Kuratoriumsangaben Unregelmäßigkeiten ausschließlich bei Kretschmer ergeben. Gerüchte, auch andere Mitarbeiter hätten sich bereichert, seien falsch, hieß es. Der Schaden für die Festspiele soll zwischen 500.000 und 800.000 Euro betragen.

Das gab die Kuratoriums-Vorsitzende, Landeshauptfrau Burgstaller am Dienstagnachmittag bekannt. Der am Dienstag dem Sonderkuratorium vorgelegte Prüfbericht der Firma Audit Services Austria über die Salzburger Festspiele zeige, dass die finanziellen Unregelmäßigkeiten ausschließlich auf die Person des fristlos entlassenen technischen Direktors nachweisbar seien. Die Prüfer empfahlen den Salzburger Festspielen eine Reihe von Verbesserungen im Prüfsystem, das insgesamt aber intakt sei.

Die Prüfer fanden keinen Hinweis auf weitere in den Kriminalfall rund um den entlassenen Technischen Direktor verwickelte Personen. „Im Wesentlichen ist das Problem auf Klaus Kretschmer beschränkt. Er hat sich vertrag- und rechtswidrig bei den Festspielen bedient“, so Burgstaller.

„Es ist außerordentlich schwer, den Schaden genau anzugeben, erst die weitere, detaillierte Prüfung wird ergeben, welche Rechnungsteile zu Recht und welche zu Unrecht gestellt wurden“, so Burgstaller. „Aber sicher ist, Kretschmer hat Lieferscheine vernichtet oder Dinge in den Werkstätten bauen lassen und dann parallel bei Firmen in Auftrag gegeben. Es gab Lieferungen nur zum Schein oder Lieferungen, die gar nicht erfolgt, aber bezahlt worden sind. Da sind zweifellos auch strafrechtlich relevante Handlungen darunter.“

Für Kretschmer, der sich nach Bekanntwerden der Vorwürfe bei einem Sturz von einer Brücke schwer verletzte, gilt die Unschuldsvermutung.

(APA)

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