Das Auto frühjahrsfit machen

Auch der hartnäckigste Winter ist irgendwann einmal vorbei, sehr zur Freude vieler Autofahrer. Kein Eiskratzen mehr am kalten Morgen, vorbei die gefährlichen Schlitterpartien auf dem Weg zur Arbeit. Doch um unbeschwert in den Frühling zu starten, sind noch ein paar Handgriffe am Wagen nötig.

Denn die Wintermonate haben meist ihre Spuren hinterlassen. Außerdem gilt es, den Wagen frühjahrsfit zu machen. Automobilclubs und Verkehrssicherheitsorganisationen geben dazu folgende Tipps:

Dreck und Salzreste beseitigen: Wenn die Matsch- und Schmuddelmonate endlich vorüber sind, ist eine gründliche Fahrzeugwäsche nötig. Dabei sind hartnäckige Schmutzablagerungen und Streusalzrückstände zu beseitigen. Sie würden sonst den Rostfraß begünstigen. Vor der Fahrt in die Waschanlage empfiehlt der ADAC in München jedoch, groben Dreck bei einer Vorwäsche abzuspülen. Er wirkt sonst in der Waschanlage wie Schmiergelpapier und ruiniert den Lack. Am besten nimmt man zur Vorwäsche einen Dampfstrahler, empfiehlt der Autoclub ACE in Stuttgart. Er rät zudem zu einer Unterbodenwäsche, um Salzreste auch vom „Fahrzeugbauch“ zu entfernen.

Lackschäden ausbessern: Nach der Wäsche wird am besten gleich der Lack auf Beschädigungen kontrolliert. Steinschläge durch aufgewirbelten Splitt auf abgestreuten Winterstraßen haben oft die Lackschicht bis aufs Karosserieblech durchschlagen. Ohne Ausbesserung nagt hier bald der Rost. Mittel der Wahl sind dazu laut dem ADAC Lackstifte: Zunächst wird ein Lackklecks auf die blanke Stelle getupft. Ist er getrocknet, kommt noch eine Schicht Klarlack drauf.

Innenraum aussaugen: Weiter geht es im Innenraum. Nicht mehr benötigtes Winterzubehör wie Schneeketten gehört weggepackt. Innen- und Kofferraum werden anschließend gründlich ausgesaugt. Falls in Teppich und Fußmatten noch Feuchtigkeit steckt, hilft dem ADAC zufolge ausgelegtes Zeitungspapier: Es nimmt die Feuchtigkeit auf. Auch ausgiebiges Lüften des Wagens ist angebracht.

Scheiben reinigen: Beschlagene Scheiben sind im Winter ein häufiges Ärgernis. Außerdem lagert sich mit der Zeit an der Innenseite der Frontscheibe ein Schmutzfilm ab, der auch bei wärmerer Witterung Auswirkungen zeigt: Er sorgt vor allem nachts für Sichtbehinderungen, denn dadurch blendet das Scheinwerferlicht des Gegenverkehrs umso mehr. Für optimale Sicht wird die Scheibe mit Glasreiniger gründlich geputzt und danach mit einem Handtuch trocken gewischt.

Scheibenwischer kontrollieren: Bei der Gelegenheit sollte man am besten gleich die Scheibenwischer prüfen. Wischen sie nicht mehr richtig, werden die Blätter besser ausgetauscht. In den Wischwasserbehälter gehört im Frühjahr auch kein Frostschutz mehr. Er ist wegen der dauerhaften Plusgrade nicht nur überflüssig. Reinigungs-Zusätze mit „Sommermischung“ werden auch besser mit zermatschten Fliegenresten auf der Windschutzscheibe fertig.

Beleuchtung prüfen: Ein weiterer Punkt auf der Prüfliste, den Autofahrer im Frühling selbst erledigen können, ist die Kontrolle der Außenbeleuchtung samt Blinker und Bremslichter. Auch die Füllstände von Brems- und Kühlflüssigkeit müssen nicht unbedingt von einer Werkstatt in Augenschein genommen werden. Nur wenn sie zu niedrig sind, ist ein Werkstattaufenthalt angebracht – zum Auffüllen und zur Fehlersuche, schließlich kann irgendwo im System ein Leck sein.

Winterreifen wechseln: Sobald sich das Thermometer in wärmeren Regionen einpendelt, müssen die Winterreifen runter. Sie sind aufgrund ihrer weicheren Gummimischung auf Wintertemperaturen ausgelegt, erläutert der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) in Bonn. Bei wärmeren Temperaturen ist der Abrieb höher, was den Verschleiß beschleunigt. Außerdem bieten Sommerreifen aufgrund ihrer speziellen Gummimischung und ihres Profils mehr Grip bei trockener Fahrbahn sowie bei Nässe. Das erhöht auf sommerlichen Straßen die Fahrstabilität und verkürzt bei Vollbremsungen den Bremsweg.

Unsicherheit herrscht oft im Hinblick auf den richtigen Umrüstzeitpunkt. Der DVR empfiehlt, sich dabei an der Winterreifen-Regel „von O bis O“ zu orientieren. Demnach werden Winterreifen nur in der Zeit von Oktober bis Ostern gefahren. Nach Ostern ist somit Zeit für die Montage der Sommerreifen. Wichtig: Es sollten nur solche Sommerpneus aufgezogen werden, die noch ausreichend Profil besitzen – bei drei Millimeter oder weniger Profiltiefe ist es besser, neue Sommerreifen anzuschaffen. Vor der Montage sollten Sommerräder in jedem Fall gewuchtet werden.

(APA/dpa)

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