Auch Toyota Prius muss wohl in die Werkstätte

Nun steht auch der Toyota Prius, mit seinem kombinierten Benzin/Elektroantrieb die Auto-Innovation des letzten Jahrzehnts schlechthin, kurz vor einem Rückruf aus Sicherheitsgründen. Weltweit dürften geschätzte 300.000 der Hybridmodelle der neuesten Generation wegen Problemen mit den Bremsen in die Werkstätten gerufen werden. In Österreich werden einige hundert Modelle davon erfasst werden.

2009 wurden laut einem Toyota-Sprecher in Österreich rund 600 Modelle des Öko-Musterknaben verkauft. Da die in Frage kommende dritte Generation aber erst in den letzten Monaten verkauft wurde, wird nur ein Teil davon auch vom Rückruf erfasst sein.

Weitere Details werden ab Dienstag, erwartet, berichtete Reuters am Montag. Am Dienstag werde der Konzern den Rückruf auch für den Prius offiziell machen (auch für Österreich dürften mehr Informationen veröffentlicht werden). Derzeit schweigt Toyota, das eine unvergleichlich größere Rückrufaktion (7 Millionen Autos) wegen klemmenden Gaspedalen verdauen muss, zum Prius noch eisern. Wahrscheinlich werden auch Hybridmodelle des Toyota Sai und der Konzernmarke Lexus überprüft werden müssen.

In Japan war der Hybrid 2009 das meistverkaufte Auto, schon sechs Wochen nach dem Marktstart hatten 180.000 Kunden das Auto bestellt. Auch in Nordamerika bescherte die dritte Generation der japanischen Marke Rekordverkäufe. Laut der japanischen Zeitung „Yomiuri Shimbun“ müssen in Japan 170.000 und in den USA 100.000 Modelle gecheckt werden.

Die „Priusse“ der ersten Generation standen in Japan 1997 zum Verkauf, seither wurden weltweit 1,2 Millionen Exemplare des Kompakt/Mittelklassemodells verkauft. In Österreich ist der Prius seit 2001 erhältlich, bisher sind rund 2.600 verkauft worden (von 2005 bis Ende 2009 waren es knapp 2.284). Ein neues Modell kommt in der Basisversion aktuell auf rund 26.000 Euro.

Der technische Clou des Pkw liegt in der Kombination eines Benzinmotors mit einem Elektromotor, der mit der gespeicherten Bremsenergie des Benzinaggregats „gefüttert“ werden kann. Auf diese Weise kann sich das Auto im „Stop and go“-Verkehr in der Stadt über den Elektroantrieb fortbewegen.

Inzwischen haben die Rückrufe bereits massive wirtschaftliche Schäden bei der lange als Qualitäts-Weltmeister geltenden geltenden Marke verursacht. „Seit die negativen Schlagzeilen vor gut zehn Tagen begannen, ging bei uns der Absatz um 20 Prozent zurück“, zitiert die aktuelle „WirtschaftsWoche“ Toyota-Deutschland-Chef Alain Uyttenkoven. Der Aktienkurs ist während dieses Zeitraums um etwa 20 Prozent gesunken.

(APA)

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