Wörtherseebühne: Land Kärnten zieht sich zurück

Das Land Kärnten lässt die politisch und kulturell stets heftig umstrittene Wörtherseebühne in der Klagenfurter Ostbucht des Sees nun fallen. Landeshauptmann Dörfler (FPK) und sein Parteifreund, Kulturlandesrat Dobernig, gaben bekannt, dass das Land keine Festspiele am See mehr veranstalten wird. Zuletzt war mit der Konzertagentur Wolfgang Werner aus Wiener Neustadt verhandelt worden.

„Wir hätten das gerne gemacht, aber das hätte für die nächsten fünf Jahre sieben Millionen Euro gekostet, das ist in finanziell schwierigen Zeiten nicht vertretbar“, so Dörfler und Dobernig unisono.

Die Seebühne, ein Prestigeprojekt des im Oktober 2008 tödlich verunglückten Kärntner Landeshauptmannes Haider, hat insgesamt vier Millionen Euro gekostet. Das betrifft aber nur den Bau, nicht die Bespielung. Finanziert wurde das Projekt durch die Kärntner Hypo, insgesamt ist noch knapp eine Million offen, die in drei Jahresraten bis 2012 abgezahlt wird. Dazu kommen noch Millionenförderungen von Land und Bund für die Bespielung. Wieviel insgesamt in das Projekt geflossen ist, konnte Kulturlandesrat Harald Dobernig am Donnerstag vor Journalisten nicht sagen.

Das Konzept von Wolfgang Werner, der den Römersteinbruch in St. Margarethen bespielt, hätte laut Dobernig eine Erweiterung der Zuschauerkapazität von 2.000 auf 3.000 Plätze beinhaltet. Die Kärntner Messen werden die Bühne verwalten, laut Dobernig sind zwei Konzerttermine für dieses Jahr bereits fixiert. Mit dem Ausstieg aus der Seebühne schließt das Land ein äußerst turbulentes Kapitel der Kulturpolitik.

(APA)

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