USA gab Beutekunst an Deutschland zurück

Nach mehr als 60 Jahren ist das „Augsburger Geschlechterbuch“ aus dem 16. Jahrhundert wieder in Stuttgart: Die auf einen Wert von knapp 500.000 Euro geschätzte „Beutekunst“ aus den USA ist am Montag angekommen. Baden-Württembergs Innenminister Rech hatte die wertvolle Schrift persönlich in Washington abgeholt. Zum geplanten Treffen mit Außenministerin Clinton kam es dabei allerdings nicht.

Um das Buch hatte es einen längeren Rechtsstreit gegeben. Jahrzehntelang galt es als zerstört, bis es 2004 bei Sotheby’s in New York zur Versteigerung angeboten wurde. Nachdem eine gütliche Einigung mit dem damaligen Besitzer gescheitert war, wurde es von einem US-Gericht dem Land Baden-Württemberg zugesprochen. Die Gegenseite zog ihre Berufung schließlich zurück.

Das Buch mit 43 Zeichnungen und 53 Radierungen, werde wieder einen wichtigen Platz in der Sammlung der Staatsgalerie Stuttgart einnehmen, hieß es. Es entstand Mitte des 16. Jahrhunderts in der damaligen Reichsstadt Augsburg. Alle Blätter tragen den Stempel des Königlichen Kupferstichkabinetts Stuttgart. Sie zeigen fantasievoll gekleidete Figuren als Halter von Wappen ehrbarer Geschlechter. Einige Zeichnungen sind auf das Jahr 1547 datiert.

Der Direktor der Staatsgalerie, Sean Rainbird, kündigte an, es in diesem Jahr zum 200-jährigen Bestehen der Grafischen Sammlung in Stuttgart auszustellen.

(APA/dpa)

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