Lehrerinnen übertragen Mathe-Ängste auf Mädchen

Volksschullehrerinnen, die selbst schwach in Fach Mathematik sind, impfen ihren Schülerinnen die Angst vor dem Fach ein. Laut einer Studie der Universität von Chicago reichte ein einziges Schuljahr unter dem Einfluss dieser Pädagoginnen, um Mädchen in der Klasse den Irrglauben zu vermitteln, dass sie von Natur aus schlechter im Rechnen und besser im Lesen sind.

Demnach erbrachten Schülerinnen, die das stereotype Denken übernommen hatten, deutlich schwächere Leistungen in Mathematik. Buben blieben von ihm unbeeinflusst.

Das amerikanische Schulsystem unterscheidet sich vom österreichischen unter anderem darin, dass Lehrer ihre Klassen jeweils nur ein Jahr behalten. Amerikanische Volksschullehrer sind etwa zu 90 Prozent weiblich und werden während des Studiums nur minimal auf Mathematik vorbereitet, so die Studienautoren.

Aus anderen Studien ist bekannt, dass angehende Volksschullehrerinnen mehr Angst vor Mathe haben als Studenten aller anderen Fachrichtungen. Der Fakt, dass das stereotype Denken nicht auf Buben abfärbte, erklären die Psychologen damit, dass Kinder in diesem Alter vor allem auf gleichgeschlechtliche Rollenmodelle fixiert sind.

(APA/dpa)

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