Intel drängt in Markt für Multimedia-Handys

„Die Computernutzung ist nicht länger auf klassische Computer beschränkt“, sagte Intel-Chef Paul Otellini am Donnerstag (Ortszeit). Auch Palm setzt weiter auf Alleskönner-Handys: Der angeschlagene Hersteller zeigte die nächste Generation seines „Palm Pre“. Obwohl nicht auf der Messe, bekam Apple gute Noten: Eine Studie der Umwelt-Organisation Greenpeace bescheinigt den „iPhone“-Machern deutliche Verbesserungen in Sachen Umweltschutz.

   Das „GW900“ genannte LG-Gerät, das Intel-Chef Otellini auf Amerikas größter Show für Unterhaltungselektronik präsentierte, sieht aus wie eine Mischung aus Smartphone und Tablet-PC. Dank Intels neuem Chip namens „Moorestown“ sei es so leistungsfähig, dass es Filme in hoher Auflösung abspielen oder Videokonferenzen abwickeln könne. Nutzer bedienen es über ein berührungsempfindliches Display. Als Betriebssystem kommt das von Intel entwickelte „Moblin“ zum Einsatz, eine für mobile Geräte optimierte Variante des offenen Systems Linux.

   Intel verfolgt seit Jahren das Ziel, sein Geschäftsfeld außerhalb von Personal-Computern zu stärken. Im Markt für Smartphones war der Chiphersteller bislang jedoch nicht an der Konkurrenz vorbeigekommen: Seine Prozessoren waren für den Einsatz in kleinen Geräten bislang zu stromhungrig.

Der Elektronikkonzern Palm hatte auf der vorigen CES ein Comeback gestartet und sein „Palm Pre“ vorgestellt. In diesem Jahr legte das Unternehmen aus Kalifornien mit einer verbesserten Version des Smartphones nach. Der „Palm Pre Plus“ verfügt über einen doppelt so großen Speicher wie sein Vorgänger. Gleichzeitig präsentierte Palm eine neue Plattform, mit der Entwickler auch komplexere Anwendungen („Apps“) wie Computerspiele für das Smartphone schreiben können. So soll es die populäre Simulation „Die Sims 3“ geben.

Der Computerbauer Apple hält sich zwar von der CES fern, machte aber trotzdem Schlagzeilen: Der einstige Umweltsünder habe sich zu einem der Vorreiter im Umweltschutz entwickelt, lobten die Öko-Aktivisten von Greenpeace bei der Vorstellung einer Studie. Die Organisation hatte die Produkt- und Informationspolitik der großen Elektrokonzerne untersucht. Noch „grüner“ als der Trendsetter aus Kalifornien seien Nokia und Sony Ericsson. Schlecht schnitten Samsung, Dell, Lenovo und LG ab.

   Greenpeace setzt sich dafür ein, dass die Hersteller von Computern und Unterhaltungselektronik auf gefährliche chemische Substanzen wie PVC und giftige Flammschutzmittel verzichten. Die Geräte sollen auch möglichst wenig Energie verbrauchen und gut zu recyceln sein. Zudem verlangt Greenpeace von den Unternehmen Transparenz der Umweltdaten.

(APA)

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