Lexus IS 250 C: Sonnenbad im Smoking

Konkurrenz machen soll er vor allem gehobenen Mittelklasse-Cabrios wie 3er BMW, Audi A5, Volvo C70 oder Saab 9-3. Wie schon beim Mercedes SL-Konkurrenten SC 430 haben sich die Japaner für ein massives Faltverdeck entschieden. Es besteht aus drei Aluminiumblechen, der großen Glasheckscheibe und mehr als einem Dutzend Motoren und faltet sich schneller unter den Heckdeckel als bei jedem anderen Viersitzer dieser Art. Allerdings muss das Auto stehen, bevor es die Hüllen fallen lässt.

Von außen haben die Ingenieure das Cabrio sehr geschickt gezeichnet: Mit geschlossenem Dach wirkt der Viersitzer beinahe wie ein schmuckes Coupé. Und weil auf der Kofferraumklappe zwei kleine Höcker angedeutet sind, sieht der offene Wagen nicht so breit und unförmig aus, wie es bei Blechdach-Cabrios sonst häufig üblich ist. Doch sobald man unter den Aludeckel schaut, verliert das Cabrio ein wenig an Reiz: Bei offenem Dach schrumpft das Volumen des Gepäckabteils von 420 auf lausige 165 Liter.

Während man sich hinten allenfalls auf kurzen Strecken in der Stadt wohlfühlt, sind die vorderen Integralsessel zwei lederne Sonnenliegen für Genießer. Die Frontscheibe ist anders als bei anderen Klappdach-Cabrios so kurz, dass man sich nicht in einem Wintergarten wähnt.

Im Ringen mit der Konkurrenz vor allem aus Deutschland setzt Lexus zudem auf eine umfangreiche Ausstattung. Neben den üblichen Komfortmerkmalen wie der Sitzheizung und dem schlüssellosen Zugangssystem rüsten die Japaner das Cabrio deshalb auch mit sieben Airbags und allerlei elektrischen Helfern aus. Auf Wunsch hält der IS 250 C dann auch automatisch den Abstand zum Vordermann und steigt bei einem drohenden Auffahrunfall selbstständig in die Eisen. Außerdem gibt es als Hilfe zum Einparken eine praktische Grafik auf dem Monitor der Rückfahrkamera. Und Xenon & Co. kann man auch bestellen.

So komfortabel und gediegen wie der Zuschnitt des IS 250 C ist auch sein Antrieb. Denn wie in der Limousine setzen die Japaner auf einen 2,5 Liter großen V6-Motor, den sie mit einer seidenweichen Sechsstufen-Automatik kombinieren. Leise, zurückhaltend und unaufdringlich ist das für gemütliche Fahrten eine perfekte Paarung. Doch wer es etwas schärfer angehen lassen möchte, wird enttäuscht. Ein Sprintwert von 9,0 Sekunden und ein Spitzentempo von gerade mal 210 km/h machen deutlich, dass von dem mit 153 kW/208 PS und 252 Nm ohnehin eher durchschnittlichen Potential des Sechszylinders bei 1,8 Tonnen Leergewicht nicht mehr viel übrig bleibt.

So gibt der IS 250 C den galanten Gleiter, der im Sommer zu beschaulichen Ausfahrten lockt und im Winter als schmuckes Coupé taugt. Dafür gehen Preis und Ausstattung vor allem mit Blick auf die Konkurrenz in Ordnung. Doch gefährlich kann der Lexus deutschen Konkurrenten wie dem A5 oder dem 3er nicht werden. Dafür fehlt dem Beau der nötige Biss.

(APA)

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