WWF beklagte unvermindertes Artensterben

„Es gab zwar für manche Arten einzelne Silberstreifen am Horizont, doch das Massenaussterben im Tier- und Pflanzenreich dauerte auch 2009 unvermindert an“, sagte WWF-Experte Volker Homes am Dienstag in Frankfurt am Main. Die Ursachen sind nach seinen Angaben immer dieselben: Zerstörung der natürlichen Lebensräume, Klimawandel, zunehmende Wilderei und die Übernutzung durch den Menschen. Das EU-Ziel, den Verlust an biologischer Vielfalt bis 2010 zu stoppen, werde nicht erreicht, meint der WWF.

Die Verlierer sind Tiger, Eisbär und Nashorn. Nach aktuellen WWF-Schätzungen leben weltweit noch rund 3.200 Tiger in freier Wildbahn. Der Südchinesische Tiger, von dem vor zehn Jahren noch bis zu 30 Tiere existierten, könnte sogar ausgestorben sein. Hauptgrund für den dramatischen Rückgang der gestreiften Großkatzen sei die Wilderei und der illegale Handel mit Knochen, Fell oder Zähnen, die unter anderem in der traditionellen Asiatischen Medizin verwendet werden.

Der Klimawandel verändere den Lebensraum der Eisbären in derart rasantem Tempo, dass den Tieren nicht genügend Zeit zum Anpassen bleibe, warnt der WWF. 2009 sei die Größe von acht Eisbär- Populationen rückläufig gewesen. Große Gebiete der Arktis könnten bis 2050 „Eisbär-freie Zonen“ sein. Bedroht ist auch das Nashorn. Die vietnamesische Unterart des bedrohten Javanashorns, das Annamiten-Nashorn, gehört zu den seltensten Säugetieren der Welt. Die letzten acht Tiere sind nach WWF-Angaben akut durch Straßenbau nahe dem bekannten Cat-Tien-Nationalpark gefährdet. Zu den Gewinnern zählen hingegen der Luchs, der Amur-Leopard und der Elbebiber. Bei den drei gefährdeten Tierart ist die Anzahl im Jahr 2009 wieder gestiegen.

(APA)

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