Wifo-Experten: Kein Inflationsdruck 2010/2011

„Weder von der Nachfrage- noch von der Lohnentwicklung geht ein Inflationsdruck aus“, schreiben die Forscher im aktuellen Monatsbericht 12/2009. Mittelfristig dürfte sich allerdings ein stärkerer Preisauftrieb durch das Anziehen der Nachfrage nach Agrar- und Energierohstoffen – insbesondere nach Mineralöl – bei gleichzeitiger Stagnation oder lediglich verhaltener Zunahme des Angebotes ergeben. Erhöht werde die Gefahr einer „hohen bis sehr hohen“ Inflation zudem durch die massive Ausweitung der Staatsverschuldungen und expansive Geldpolitik der Notenbanken.

Um mittel- und langfristig eine nachhaltige Beschleunigung der Inflation zu verhindern, ist laut Wifo eine glaubwürdige und stabilitätsorientierte Wirtschafts- und Fiskalpolitik notwendig. Die Zentralbanken müssten die Geldbestände mit dem Abklingen der Krise rasch genug verringern und die Regierungen glaubwürdige Maßnahmen zur Konsolidierung der öffentlichen Finanzen vorlegen, damit die langfristigen Inflationserwartungen auf niedrigem Niveau verankert werden können. Die Inflationserwartungen der Wirtschaftsakteure spielen bei der gesamtwirtschaftlichen Preisbildung eine wichtige Rolle, betont das Wifo. Es liege jetzt nicht zuletzt in den Händen der Geld- und Fiskalpolitik, dafür zu sorgen, dass diese Erwartungen niedrig bleiben.

Zu den befürchteten deflationäre Entwicklungen ist es laut Wifo 2009 nicht gekommen. Gemessen an der Kerninflationsrate sei weder für die USA noch für den Euroraum eine Deflation festzustellen. Für beide Währungsräume dürfte die Kerninflationsrate 2009 rund 1,5 bzw. 1,75 Prozent betragen.

(APA)

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