Partymarathon beim 20. Wiener Silvesterpfad

Allein bei der Bespielung der einzelnen Locations gibt es vereinzelt Umschichtungen. Entgegen der vergangenen Jahre dürfen Hobbytänzer heuer nicht mehr vor der prachtvollen Kulisse des Rathauses ihre Fähigkeiten in Sachen Walzer auffrischen. Professionelle Anleitungen fürs Freiluftparkett gibt es diesmal nämlich auf der Freyung, wo die Wiener Tanzschulen ab dem Nachmittag zu Mitmachtanzkursen einladen. Danach stehen Märsche und Polkas, bekannte Wienerlieder und Musicalklassiker auf dem Spielplan.

Der Rathausplatz steht heuer ganz im Zeichen von Kindern und Popstar-Epigonen. Während am Nachmittag der „Okidoki Kindersilvesterpfad“ samt Kasperl und Strolchi, Rolf Rüdiger und jeder Menge Spiele das junge Publikum auf den Jahreswechsel einstimmen soll, versuchen sich Coverbands am Oeuvre von ABBA über Brian Adams bis zum – im Sommer verstorbenen – Michael Jackson. Disziplinierte Pfad-Finder können sich am Neujahrstag ab 11.00 Uhr an der Live-Übertragung des Neujahrskonzerts erfreuen.

Feierwütigen, die selbst mit geölten Stimmbändern gesegnet sind oder trotzdem genug Selbstvertrauen zeigen, steht in der Löwelstraße neben dem Burgtheater sowie am Neuen Markt je eine Karaokebühne zur Verfügung. Während unweit der SPÖ-Zentrale später Oldies und Discofieber regieren, geigen Tony Wegas und Ex-Starmaniac Eric Papilaya rund um das Kapuzinergruft auf.

„Feurig heiß“ verspricht es im Prater zu werden, der nach der Premiere im Vorjahr bereits zum zweiten Mal als „Außenstelle“ dient. Hier feiert die zuletzt ausgefallene Astromeile ihre Renaissance. Folglich werden Schicksalsgläubigen bereits ab 13.00 Uhr die Karten für 2010 gelegt. Um Mitternacht erwartet die Partygemeinde dann ein großes Feuerwerk, wobei schon ab 22.30 Uhr akrobatische Tanzeinlagen ebenfalls mit allerlei pyrotechnischem Hokuspokus abgerundet werden.

Feuerwerksaffine Besucher kommen zudem Am Hof auf ihre Kosten, wo neben den – nach Ö3-Einschätzung – größten Hits des Jahres auch Videoclips, Tanzperformances und eine Pyroshow die Zeit bis zur Stunde Null vertreiben sollen. Selbst das Tanzbein schwingen kann man nächtens auf dem Graben, der sich – beschallt von „Best of Classic“ – traditionellerweise in „Wiens größten Ballsaal“ verwandelt. Schweißtreibender dürfte es beim Haus der Musik und am Lugeck zugehen, wo Rock ’n‘ Roll bzw. Italo- und Latinosound den Kampf gegen die winterlichen Temperaturen erleichtern.

Auch das DJ-Tum kommt am Ende der „Nullerjahre“ nicht zu kurz: Auf der Kärntner Straße schicken geübte Plattendreher Electronic und House durch den Verstärker. Funk, Jazz und Soul haben hingegen am Hohen Markt Vorrang, bevor ab 23.00 Uhr das Superfly Radio Orcherstra „knackige Beats, treibende Percussions, fette Basslines, funky Guitarlicks und eine üppige Hornsection“ serviert.

Für die fest-flüssige Verköstigung sorgen heuer rund 70 Gastrostände. Daneben werden wiederum 50 bunte Dreieckstürme sowie Fahnen und Wimpel den Pfad säumen. Mehr als 40 Sattelschlepper stehen für das Herankarren des nötigen Materials zur Verfügung, das bis knapp vor Beginn des festlichen Reigens verbaut wird.

(APA)

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