Linz09 hinterlässt sichtbare Erinnerungen

Die Linzer Hafenhalle wird abgebaut und beginnt unweit ihres bisherigen Standortes ein neues Leben als Tiefkühllager. Das rundumerneuerte Ars Electronica Center (AEC) mit seiner Leuchtfassade öffnete ebenso im Kulturhauptstadtjahr seine Pforten wie der nach 200 Jahren wiedererrichtete Südflügel des Linzer Schlosses, der das Haus zum größtem Universalmuseum Österreichs macht. Auch die neue Landesbibliothek mit ihrer eindrucksvollen Architektur bleibt als bauliches Zeugnis.

Weit davon entfernt, rechtzeitig zum Kulturhauptstadtjahr fertig zu werden, war das neue Musiktheater. Immerhin der Spatenstich erfolgte noch 2009, der Probebetrieb des 150-Mio.-Euro-Projektes soll frühestens 2012 beginnen.

Das Kulturhauptstadt-Team setzte programmatisch bis auf einzelne Ausnahmen weniger auf Großveranstaltungen als vielmehr auf eine bunte Palette kleinerer Angebote für unterschiedlichste Geschmäcker. Insgesamt 220 Projekte von rund 5.000 Künstlern aus 66 Nationen wurden realisiert. Über 3,4 Mio. Besucher wurden begrüßt. Die meisten Gäste – 272.860 – verzeichnete der „Höhenrausch“, eine Installation über den Dächern der Kulturhauptstadt.

Es gab aber auch Rückschläge: Bereits im Vorfeld des Kulturhauptstadtjahres scheiterte beispielsweise das Auftragswerk „Montezuma“, die Absage fand ein gerichtliches Nachspiel, das mit einem Vergleich endete. Vom Pech verfolgt war das „Linzer Auge“, eine sich drehende Aussichtsplattform in der Donau. Zuerst verhinderte Hochwasser den Transport der als „neues Wahrzeichen der Stadt“ angepriesenen Installation von Bratislava nach Linz, dann folgte eine technische Hoppala-Parade: Das Auge, das im Mai in Betrieb hätte gehen sollen, dreht sich nach wie vor nicht.

(APA)

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