Papst ruft zu Solidarität und Frieden auf

Der Papst rief in seiner Botschaft auch zur Aufnahme von Flüchtlingen auf: Wer durch Hunger, Intoleranz oder die Zerstörung der Umwelt aus seiner Heimat vertrieben werde, müsse Aufnahme finden. In 65 Sprachen übermittelte er den Menschen in aller Welt seine Weihnachtsgrüße. In deutscher Sprache sagte das Kirchenoberhaupt: „Die Geburt Jesu Christi, des Erlösers der Menschen, erfülle Euer Leben mit tiefer Freude und reicher Gnade. Sein Friede möge in Euren Herzen wohnen. Gesegnete und frohe Weihnachten!“

Benedikt XVI. verlas seine Botschaft am Tag nach seinem Sturz im Petersdom – eine 25-jährige Frau mit Schweizer und italienischem Pass hatte sich auf ihn geworfen und ihn zu Boden gerissen. Der Pontifex überstand den Zwischenfall unmittelbar vor Beginn der Weihnachtsliturgie unverletzt. Der 87-jährige französische Kurienkardinal Roger Etchegaray erlitt jedoch einen Oberschenkelhalsbruch und muss operiert werden. Die Angreiferin wurde von Polizeikräften festgenommen. Sie habe psychische Probleme, sagte ein Sprecher.

Der Vatikan kündigte am Freitag eine Überprüfung seiner Sicherheitsvorkehrungen an. Inmitten von Zehntausenden Gläubigen bei Messen und Audienzen könne die Sicherheit des 82-Jährigen selbstverständlich nicht hundertprozentig garantiert werden, erklärte Vatikan-Sprecher Federico Lombardi. Man wolle aber aus den bisherigen Erfahrungen lernen.

Unterdessen hat sich im Online-Netzwerk Facebook rasch eine Fan-Gemeinde der 25-jährigen Italo-Schweizerin gebildet. Bereits am ersten Tag trugen sich mehr als 150 Internet-Nutzer in den Fanclub ein. Darin wurde der Täterin beispielsweise ironisch der Titel einer „Olympia-Siegerin im Hürdenlauf“ verliehen. Auch private Filmmitschnitte des Angriffs wurden ins Internet gestellt.

(APA)

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