Fotoband über den jungen Michael Jackson

Auf einem der beeindruckendsten Fotos ist Michael Jackson nicht einmal zu sehen – nur lauter schwarze Teenager mit glücklichen Gesichtern, die sich vor der Bühne drängen. Sie alle sind 1981 wegen Jacko ins Washingtoner Capital Centre gekommen, und die Vorfreude auf das Konzert ist riesengroß. Hier wird unmittelbar spürbar, welch fantastische Begeisterung Michael Jackson auslösen konnte.

1974 sollte Gray Stevie Wonder ablichten und traf dabei das erste Mal persönlich auf Michael Jackson: „Als ich spätabends im Studio ankam, sah ich im Regieraum einen jungen Mann mit einem riesigen Afrolook. Er trug schlecht sitzende Hosen und hing am Mischpult, die Augen auf Stevie Wonders Hände fixiert, die den Sound des Playbacks einstellten“, erinnert sich Gray.

Fortan sollte er immer wieder auf Michael Jackson treffen, den er mit ungekünstelten Schnappschüssen, Momentaufnahmen und in Fotosessions ebenso ungekünstelt zeigen sollten, wie er Flipper spielt, auf der Bühne mit den Jackson 5 steht, Prominente wie Quincy Jones oder Chuck Berry trifft, verträumt in sich gekehrt ruht oder sich auch mal kitschig mit Rehen ablichten lässt. Dieser Michael Jackson ist meilenweit von dem unnahbaren, spleenigen und versponnenen Michael Jackson entfernt, der später von Skandalen und Prozessen geschüttelt und von Schönheitsoperationen entstellt aus der Bahn geworfen werden sollte. „Meine Fotografien von Michael zeigen ihn als einnehmenden, bezaubernden, jugendlichen Menschen, der er war, ehe die Begleiterscheinungen seines außergewöhnlichen Ruhmes ihre Wirkung zeigten“, beschreibt Todd Gray die Bilder seines Buches.

(APA)

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