Caritas startet provisorisch zweite Gruft in Wien

Man reagiere mit diesem Angebot auch auf die „überraschende Räumung“ des Audimax, erklärte der Wiener Caritas-Generalsekretär Alexander Bodmann. Die zusätzlichen Übernachtungsplätze, die in Zusammenarbeit mit dem Fonds Soziales Wien (FSW) geschaffen wurden, befinden sich in der Caritas-Einrichtung „Haus St. Josef“ in der Lacknergasse 98. Diese betreute schon bisher Menschen ohne Dach über dem Kopf. Allerdings wurde für die Übergangslösung der Tagesbetrieb auf einen 24-Stunden-Betrieb umgestellt, wobei der Speisesaal in der Nacht zur Schlafstätte umfunktioniert wird.

Die ersten 15 Obdachlosen hätten bereits am Montag hier genächtigt, so Bodmann: „Wir gehen davon aus, dass wir in den nächsten Tagen voll sein werden.“ Die Platzvergabe läuft über das „Service für Wohnungslose“ (P7). Neben einem Bett stehen auch Duschmöglichkeiten, warmes Essen und saubere Kleidung zur Verfügung. Bis spätestens 8.00 Uhr müssen die Betroffenen das Haus wieder verlassen haben, weil dann der Tagesbetrieb anläuft.

Was eine dauerhafte zweite „Gruft“ anbelangt, gibt es laut Bodmann noch keine konkreten Pläne. Man arbeite mit der Stadt gerade an einem Gesamtpaket, in dem eine solche Einrichtung nur ein Teilaspekt sei. Neben Unterkünften müsse dieses auch Beratungsangebote und Rückkehrmöglichkeiten beinhalten, um dem europaweiten Problem der Obdachlosigkeit entsprechend zu begegnen. Schließlich seien in Wien zunehmend Menschen aus den neuen EU-Staaten davon betroffen, hieß es.

(APA)

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