Ex-Spion Lebedew hat „Independent“ im Visier

Die Gespräche befänden sich aber in einem frühen Stadium. Angesichts starker Einbrüche am Anzeigenmarkt und rückläufiger Verkaufszahlen hatte es über die Zukunft der Zeitung in den vergangenen Monaten verstärkt Spekulationen gegeben.

Erst im Jänner hatte der Oligarch und frühere KGB-Spion den Londoner „Evening Standard“ für den symbolischen Preis von einem Pfund (rund 1,1 Euro) übernommen und später zu einem Gratisblatt gemacht. Lebedew hält in Russland Anteile an der regierungskritischen Zeitung „Nowaja Gaseta“, für die auch die Kremlkritikerin Anna Politkowskaja vor ihrer Ermordung gearbeitet hatte. Er ist auch an Banken, Energiekonzernen und der Fluglinie Aeroflot beteiligt. Sein Vermögen wird auf rund drei Milliarden Dollar (2,09 Mrd. Euro) geschätzt.

Bei russischen Oligarchen erfreut sich die britische Metropole, augenzwinkernd bereits „Moscow-on-Thames“ (Moskau an der Themse) genannt, großer Beliebtheit. So gehört auch der Traditions-Fußballverein FC Chelsea einem russischen Milliardär, Roman Abramowitsch. Im Jahr 2006 führte der rätselhafte Strahlentod des Ex-Spions Alexander Litwinenko in London zu einer schweren diplomatischen Verstimmung zwischen Großbritannien und Russland. Litwinenko hatte vor dem Tod den damaligen russischen Präsidenten Wladimir Putin, bei dem er in Ungnade gefallen war, beschuldigt, den Anschlag in Auftrag gegeben zu haben.

(APA)

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