Druck auf Netanyahu zu Gefangenenaustausch wächst

Die Eltern des vor dreieinhalb Jahren entführten israelischen Soldaten Gilad Shalit hatten Netanyahu am Sonntag einen Brief übergeben, in dem sie inständig um eine Vereinbarung zur Freilassung ihres Sohns baten. In dem Brief war die Rede von einem entscheidenden Moment in den seit Monaten andauernden Verhandlungen unter deutscher Vermittlung, einer „Wahl zwischen Leben und Tod“.

Dutzende von Demonstranten versammelten sich am Montagmorgen vor Netanyahus Amtssitz und forderten die Befreiung Shalits. Nach israelischen Medienberichten hält sich ein deutscher Vermittler erneut zu Gesprächen in Israel auf. Am Sonntag hatte der ägyptische Geheimdienstchef Omar Suleiman in Jerusalem die israelische Führung getroffen. Ägypten vermittelt gemeinsam mit Deutschland zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden Hamas.

Militante Palästinenser unter Hamas-Kommando hatten Shalit am 25. Juni 2006 in den Gazastreifen verschleppt. Hamas fordert für Shalits Freiheit die Freilassung von etwa 1.000 palästinensischen Häftlingen. Israelische Medien berichteten am Montag, Netanyahu sei gegen die Entlassung einiger Häftlinge, die an Anschlägen auf Israelis beteiligt waren, ins Westjordanland. Er wolle sie stattdessen in den Gazastreifen oder in Drittländer verbannen.

(APA)

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