Umstrittenes Sowjetdenkmal in Georgien gesprengt
Medienberichten zufolge war die Umgebung des Denkmals für die Sprengung zwar abgesperrt. Trümmerteile seien jedoch mehr als 200 Meter weit in eine Zuschauergruppe geschleudert worden. Mehrere Menschen wurden verletzt. In den vergangenen Tagen hatten kremltreue Jugendliche vor der georgischen Botschaft in Moskau gegen den vermuteten Abriss demonstriert. Dabei waren am Freitag 15 Aktivisten verhaftet worden.
Das russische Außenministerium warf Georgien einen „Akt von Staatsvandalismus“ vor, der die Gefühle jedes zivilisierten Menschen beleidige. Das Monument soll dem neuen georgischen Parlamentsgebäude Platz machen. Die Regierung hatte zuvor beschlossen, die Parlamentssitzungen aus der Hauptstadt Tbilisi (Tiflis) nach Kutaissi zu verlegen.
Erst im Frühjahr 2007 hatte Russland wochenlang scharf gegen die Verlegung eines sowjetischen Denkmals im NATO-Mitgliedsland Estland protestiert. Damals hatten sich russische Demonstranten in Tallinn Straßenschlachten mit der Polizei geliefert, und in Moskau war die estnische Botschafterin von kremltreuen Anhängern verfolgt worden.
Georgien und Russland hatten sich im August 2008 einen mehrtägigen Krieg um die von Tiflis abtrünnigen Regionen Südossetien und Abchasien geliefert. Beide Staaten geben sich gegenseitig die Schuld an dem Blutvergießen.
(APA)
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