Lehrer sollen künftig „Turnus“ machen

Voraussetzung für den Berufseinstieg soll demnach für Lehrer an allen Schulen zunächst der Bachelor-Abschluss sein, bestimmte Funktionen und Aufgaben verlangen allerdings einen Master-Titel. Nach den Vorstellungen der Experten erfolgt die Erstausbildung im Rahmen eines Bachelor-Studiums, das an Pädagogischen Hochschulen (PH) und Unis gemeinsam absolviert wird.

Am Beginn der Ausbildung steht ein Aufnahmeverfahren. Derzeit werden Pflichtschullehrer an PH (Abschluss: Bachelor) und AHS-Lehrer an Unis (Abschluss: Magister) ausgebildet. Künftig müssen alle zunächst eine Bachelor-Ausbildung absolvieren. Anschließend gehen die Bachelors als „Turnuslehrer“ an die Schulen, wo sie sich während einer rund zweijährigen „Induktionsphase“ bewähren müssen.

Nach dieser Bewährungsphase stehen die Pädagogen voll im Beruf, gleich ob an Pflichtschulen oder höheren Schulen – für bestimmte Funktionen und Aufgaben ist aber ein Master-Titel nötig: Für Volksschullehrer etwa, um in der Abschlussklasse Noten vergeben zu dürfen, so Härtel. Sekundarstufenlehrer, die eine Matura abnehmen, müssen ebenfalls Master sein. Wer schließlich Direktor oder Fachbereichsleiter werden will, benötigt weiters einen postgradualen Abschluss in Form eines „Master of Advanced Studies“.

Für Schmied und Hahn ist die Reform der Lehrerausbildung ein „Titanenprojekt“. Der erste Jahrgang der neuen Ausbildung soll noch in dieser Legislaturperiode starten. Fragen der künftigen Schulstruktur lässt der Bericht offen – also ob etwa für Hauptschule und AHS-Unterstufe getrennt oder gemeinsam ausgebildet wird.

Neu ist auch die Einbeziehung der Kindergarten-Pädagogen: Zwar genügt für den Berufseinstieg weiter der Abschluss einer Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik (BAKIP) auf Maturaniveau. Auch sie müssen aber einen „Turnus“ machen.

Kritik aus der Politik für die reformierte Ausbildung kam nur von den Grünen, für die das Konzept eine „Schmalspurvariante“ ist. Auch die Arbeitsgemeinschaft Lehrer findet keinen Gefallen an dem neuen Plan. Rektoren sehen es hingegen als „Fortschritt“.

(APA)

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