Anschlag in burmesischer Karen-Region

Aus Behördenkreisen verlautete, der Sprengsatz sei am Mittwoch in der Stadt Papun detoniert, die in der an Thailand grenzenden Karen-Region im Osten des südostasiatischen Landes liegt. Demnach ging die Bombe vor einer Schule auf einer Neujahrsfeier von Angehörigen der Minderheit in die Luft.

Die burmesische Armee hatte vor mehreren Jahren eine brutale Offensive gegen die Karen-Minderheit gestartet und eine Massenflucht von mehrheitlich christlichen Karen (Karenni) aus dem Gebiet um die neu errichtete Hauptstadt Naypyidaw im Landesinneren ausgelöst. In den vergangenen Jahren hatte die herrschende Junta bereits mehr als 200.000 Karen-Volksangehörige innerhalb des Landes zwangsumgesiedelt und etwa 100.000 über die Grenze auf thailändisches Gebiet getrieben. Das thailändische Militär brachte einen Teil der Flüchtlinge gewaltsam zurück.

Die Befreiungsorganisation „Karen National Union“ hatte an die anderen ethnischen Widerstandsgruppen in Burma appelliert, den Kampf der Demokratiebewegung gegen die Militärdiktatur zu unterstützen. Das Militärregime unterdrückt systematisch die nicht-burmesischen Völker innerhalb der Landesgrenzen, von denen die Karen, Shan, Kachin, Chin und Mon die größten sind. Es gibt auch eine starke chinesische Minorität. Bis zu 100.000 Chin sind nach Indien geflohen, 450.000 – hauptsächlich Karen, Mon, Kayah und Shan – nach Thailand. Zehntausende Muslime (Rohingya) flüchteten in den 1990er-Jahren nach Bangladesch.

(APA)

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