Der Hybridantrieb ist in den Megayachten angekommen

Auch die Reichen und Schönen dieser Welt wollen nachhaltig leben, ohne auf ihren Lifestyle verzichten zu müssen. Diesen Trend hat die italienische Yachtwerft Ferretti erkannt und bietet als erste Hybridantriebe für Sportboote mit mehr als 20 Metern Länge an.In der Regel werden die spritfressenden Statussymbole mit zwei Dieselaggregaten ausgestattet. Das ist auch bei Ferretti nicht anders, doch zu den Selbstzündern gesellt sich in diesem Fall ein über 100KW-starker Elektromotor, der die Lithium-Ionen-Akkus auflädt. Auf diese Weise wird eine Höchstgeschwindigkeit von acht Knoten erreicht, die Reichweite beträgt 15 Seemeilen. Das ist verglichen mit den sonst möglichen 30 Knoten und 500 Seemeilen wenig, doch für den durchschnittlichen Wochenend-Kapitän ausreichend, wenn er von der Marina in die nächstgelegene Bucht fährt. Für längere Törns wird automatisch auf die Dieselantriebe zurückgegriffen Optimal ist der Elektromotor auch zum Navigieren in Hafengegend und könnte so wesentlich zur Verbesserung der Wasserqualität in Strandnähe beitragen. Hat das Schiff schließlich angelegt, können die Batterien vom Wasser aus an einer Standard-Steckdose aufgeladen werden. Abgesehen vom Antrieb übernimmt der Elektromotor auch die Mitversorgung der Bordinstrumente sowie die Unterhaltungs- und Haushaltselektronik auf den Yachten. Auch die Abwasserkläranlage wird elektrisch betrieben. Zusammen mit fünf anderen Herstellern hat Ferretti den „Zero Emission Mode“ in einem zehnköpfigen Team entwickelt. Doch die Ingenieure geben sich alleine mit der Optimierung des Antriebs nicht zufrieden. Momentan wird an einer Neukonstruktion des Kiels gearbeitet, der den Topspeed im Elektromodus erhöhen soll. Auch können sich Besatzung und Passagiere in Zukunft über eine höhere Seitenstabilität und bessere Eigenschaften beim Durchbrechen von Wellen freuen.

(GILLOUT)

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