Biodiesel liefert Argumente für und gegen seine Nutzung

Jede Medaille hat auch eine Kehrseite – das ist beim Biodiesel nicht anders. Noch hoch gelobt in Debatten um nachhaltige Treibstoffe, wurde er zum Sündenbock für weltweite Nahrungsmittelknappheiten. Doch wie steht es wirklich um ihn? Eine Gegenüberstellung von Pro´s und Contra´s soll Aufschluss geben:Argumente für Biodiesel liefert die Tatsache, dass er die Rußemission verglichen mit herkömmlichen Dieselfahrzeugen um die Hälfte senkt und nur so viel CO2 abgibt, wie die Pflanze bis zu ihrer Verwertung aufgenommen hat. Umweltfreundlich ist er auch, weil er kaum giftigen Schwefel enthält und somit keine Schäden an Bäumen und Fassaden anrichten, bzw. nicht zu saurem Regen beiträgt. Genauso wenig beinhaltet er Benzol oder andere Aromate, ist dafür biologisch leicht abbaubar und stellt im Falle eines Unglücks keine Gefahr für Böden und Grundwasser dar. Indem er aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt wird, wird sein Vorkommen anders als das von Erdöl keineswegs in absehbarer Zeit der Vergangenheit angehören. Doch nicht nur die Umwelt, auch Automobilbesitzer – sofern ihr Fahrzeug vom Hersteller für reinen Biodiesel oder Gemische freigegeben ist – genießen Vorteile durch die hohe Schmierfähigkeit, denn so wird der Motor geschont. Außerdem ist Biodiesel mit Winterqualität auch noch bei -20°C einsatztauglich.Allerdings ist auch die Liste der Contras lang. Mit dem Anbau von Raps und anderen verwertbaren Pflanzen tritt er in einer Zeit der globalen Bevölkerungsexplosion in Konkurrenz mit der Anpflanzung von Nahrungsmitteln. Auch Nutztiere werden darunter leiden müssen. Stattdessen werden Monokulturen forciert und Regenwald gerodet, um den steigenden Kraftstoffbedarf decken zu können. Problematisch an Monokulturen sind neben der schwindenden Biodiversität der erhöhte Bedarf an Pestiziden, Herbiziden und Fungiziden sowie der vermehrte Einsatz von Düngemitteln. Diese schädigen schließlich die Ozonschicht. Doch selbst das Argument, Biodiesel sei CO2-neutral, kann nicht überzeugen, denn dieser muss, bevor in Fahrzeugen verwendet werden kann, energieintensiv veredelt werden. Ganz zu schweigen davon, dass die Feinstaubbelastung die gleiche bleibt wie bei aus Erdöl gewonnenem Diesel. Kein Wunder also, dass die größten Kritiker von Biokraftstoffen unter Umweltschützern zu finden sind. Und die Kosten? Schließlich ist Biosprit an der Zapfsäule günstiger als herkömmlicher Diesel. Doch mal abgesehen davon, dass die Erzeugung ohnehin erst durch Subventionen rentabel wird, steigt der Verbrauch wegen des geringeren Brennwerts um fünf bis zehn Prozent an, womit sich der geringere Preis beinahe relativiert. Fazit: Biosprit hat gegenüber regulärem Diesel hinsichtlich der Umweltfreundlichkeit weiterhin die Nase vorn. Richtig nachhaltig ist man jedoch mit keinem von beiden unterwegs.

(GILLOUT)

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