An der Universität Nevada wird Biodiesel aus Kaffeesatz erzeugt

p>Biodiesel ist bislang ein zweiseitiges Schwert gewesen: Umweltfreundlich, aber der weltweit enorme Energiebedarf führt zu einer Verknappung von Nahrungsmitteln. Die Alternative „Frittenfett“ schafft da zwar Abhilfe, denn sie besteht aus bereits verwendeten Rohstoffen und ist im Grunde ein Abfallprodukt, doch die meisten Autofahrer schreckt der permanente Pommes-Geruch ab. Für diejenigen von ihnen jedoch, die sich mit Kaffeeduft arrangieren könnten, kommen von der Universität Nevada Neuigkeiten. Dort ist es Forschern gelungen, aus Kaffeesatz Biodiesel herzustellen. Die Idee, Diesel aus Kaffee herzustellen, ist naheliegend, besteht er doch wie die „klassischen“ Biodieselrohstoffe Raps, Ölpalmen und Sojabohnen zu zehn bis 16 Prozent aus Ölen. Dazu besitzt er antioxidative Substanzen, welche ihn sogar stabiler machen als die etablierte Konkurrenz. Aus fünf bis sieben Kilogramm Kaffeesud schafften es die Wissenschaftler, einen Liter Diesel herzustellen. Aus den weltweit geernteten acht Milliarden Tonnen Kaffee könnten so rechnerisch 1,3 Milliarden Liter Kaffeediesel gewonnen werden. Das ist zwar nicht genug, um den prognostizierten globalen Bedarf von über elf Milliarden Litern Biotreibstoff im Jahr 2010 zu decken, aber immerhin ein umweltfreundlicher und nachhaltiger Beitrag dazu. Das klingt auf dem Papier zwar gut, wirft in der Praxis allerdings eine große Frage auf – nämlich, wie diese acht Milliarden Tonnen gesammelt werden. Doch bereits das Recycling von industriell gefertigtem Kaffee würde sich wirtschaftlich lohnen. Die amerikanischen Forscher zeigten auf, dass auf diese Weise acht Millionen Dollar Reingewinn für Starbucks und Co. möglich sein – und das, obwohl der Literpreis des Kaffeediesel gerade einmal bei 0,26 Euro liegen soll.

(GILLOUT)

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