VW Marine setzt auf Umweltfreundlichkeit

Auf der Straße sind die sparsamen und leisen Dieselmotoren aus dem Volkswagen-Konzern längst etabliert. Nun machen sie auch das Wasser unsicher und nehmen ihren Konkurrenten erfolgreich Marktanteile im Bereich der Sportbootantriebe ab. Für Furore sorgen sie vor allem dadurch, dass sie in einem Segment, in dem Umweltfreundlichkeit hinter Schnelligkeit und Luxus eher eine untergeordnete Rolle spielte, sportliches und nachhaltiges Fahren vereinen. 13 Motoren, vom kleinen SDI 40-4 mit namensgebenden 40PS und vier Zylindern bis hin zum bärenstarken TDI 350-8, hat die 1996 gegründete Unternehmenssparte VW Marine im Programm und schlägt damit einen Weg ein, den auch Honda und MAN schon gegangen sind: Automobil- in Bootsmotoren umzuwandeln. Dazu müssen ca. 30 Prozent der Teile umgebaut werden. Insbesondere muss die Kühlung mit Seewasser funktionieren und der Antrieb mit der erhöhten Feuchtigkeit zurechtkommen. Auch der Tatsache, dass Sportboote in der Regel während der kalten Jahreszeit nicht gefahren werden, ist Rechnung zu tragen. Die Ingenieure haben ihre Hausaufgaben jedoch gemacht – so ist der TDI 350-8 einigen Bootseignern sicherlich kein Unbekannter. Er stammt aus dem Audi Q7. Umweltfreundlich sind die Antriebe vor allem, weil sie sich durch große Laufruhe und wenig Lärmbelästigung, Langlebigkeit und, verglichen mit Konkurrenzmotoren, geringen Verbrauch auszeichnen. Zudem ist der Betrieb mit Biodiesel möglich, sofern die Kraftstoffanlage des Bootes darauf abgestimmt ist. Dank der elektronischen Einspritzregelung wird Russentwicklung verhindert. „Wir verwandeln Dieselkraftstoff in Kraft, und nicht in Rauch,“ heißt es dazu auf der Homepage von VW Marine – ein klares Statement dafür, dass sich Umweltfreundlichkeit und Sportboote nicht ausschließen müssen. Technisch perfekt ausgereift ist dieses Konzept wohl noch nicht. Aber der deutsche Konzern hat einen ersten Stein geworfen, der auf dem Marinesektor hoffentlich bald weite Kreise ziehen wird.

(GILLOUT)

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