Elektroautos und Ladestationen für die Eidgenossen

Der Schweizer Stromversorger Energie Ouest Suisse (EOS) und die Nissan-Renault-Allianz wollen bei der Entwicklung emissionsfreier Mobilitätslösungen zusammenarbeiten. Ziel ist es, in der Schweiz ein dichtes Netz mit Stromtankstellen aufzubauen und so die Verbreitung von Elektrofahrzeugen zu fördern. Nissan-Renault schickt sich damit an, eine Führungsrolle unter den nachhaltigen Autoherstellern zu übernehmen. Ähnliche Partnerschaften wurden bereits mit Stromversorgern in Portugal, Dänemark und Frankreich geschlossen. Außerdem kooperiert man mit dem von Ex-SAP-Manager Shai Agassi gegründeten Projekt „Better Place“, das Elektroautos als Mietfahrzeuge anbieten will.Bis die Autos vom Strom getrieben über die Straßen rollen, wird allerdings noch einige Zeit vergehen. Die Serienproduktion der Elektrofahrzeuge soll 2010 beginnen. Doch bereits jetzt gibt es aktiv genug zu tun, immerhin muss die Infrastruktur der Ladestationen aufgebaut und das Konzept der Elektrofahrzeuge serientauglich umgesetzt werden. Einzig der Nissan Altima Hybrid, der schon in den USA gefertigt wird, könnte derzeit mit geringen Anpassungen auch für den europäischen Markt fit gemacht werden. Das Konzept „Nuvu“ von Nissan sieht zwar schon vielversprechend aus, ist aber bisher eben ein reines Konzeptfahrzeug.Bei Renault haben elektrisch angetriebene Autos eine längere Vorgeschichte. Von der ersten Modellreihe der Clio gab es eine Ausführung mit Elektromotor, den „Clio éléctrique“. Ihm folgte der“Kangoo Electri´cité“, der den letzten Modellwechsel aber nicht überlebt hat. Die Erfahrungen, die Renault damit gemacht hat, fließen nun in kommende Modelle ein. Die Basis für die Renault-Studie „Z.E. Concept“ (Z.E. steht für Zero Emission) ist das aktuelle Modell des „Kangoo“. Somit wird der Übergang zur Serienfertigung vereinfacht. Der „Ondelios“, eine Oberklasse Limousine mit Hybridantrieb, lässt äußerlich dagegen weniger Ähnlichkeiten mit aktuellen Renault-Modellen erkennen. Bis 2010 ist aber genug Zeit, um daraus ein weniger futuristisch aussehendes Serienmodell abzuleiten.Nissan-Renault und EOS machen vor, wie zukünftige Mobilitätslösungen aussehen müssen. Es reicht nicht mehr nur schöne Autos zu bauen, man muss auch die nötige Infrastruktur bieten. So wie für viele Autokäufer ein dichtes Servicenetz die Kaufentscheidung beeinflusst, wird zukünftig die Existenz von Stromtankstellen entscheiden, für welche Marke sich der Kunde entscheidet. Allianzen zwischen Stromanbietern und Autoherstellern sind das probate Mittel der Wahl. Es bleibt zu wünschen, dass ähnliche Kooperationen auch in anderen Ländern entstehen. Wichtig für die Autofahrer sind umfassende anstatt regional bezogener Lösungen, so wie sie es bisher von den Tankstellen gewöhnt sind. Außerdem gilt es, das Motto „Zero Emission“ auch abseits der Motortechnik ernst zu nehmen und etwa für die Erzeugung des Stroms auf erneuerbare Energiequellen zu setzen.

(GILLOUT)

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