Einige pflanzen Bäume ein, andere spenden Geld. SolarWorld will gleich einen ganzen Konzern kaufen.

Der Solarzellenhersteller SolarWorld will laut eigenen Angaben die Opel-Werke in Deutschland übernehmen. Eine Milliarde Euro würde sich das Unternehmen die Werke kosten lassen. Eine weitere Milliarde müssten zusätzlich vom deutsche Staat oder General Motors bezahlt werden. Mit der Übernahme des Autokonzerns plant SolarWorld umfangreiche Gesamtkonzepte rund um energiesparende Fahrzeuge. Opel soll zum ersten grünen Autohaus Europas werden. General Motors winkte allerdings im Vorfeld schon entschieden ab: Opel stehe nicht zum Verkauf. Auch die Experten stehen der Ankündigung von SolarWorld skeptisch gegenüber. Ein Großteil ist der Meinung, dass ernsthafte Bemühungen des Solarzellenherstellers kaum vorstellbar sind. Es gibt aber auch positive Stimmen: Autoexperte Ferdinand Duddenhöfer ist davon überzeugt, dass Opel bei SolarWorld besser aufgehoben wäre als bei General Motors. Fraglich bleibe allerdings, so Duddenhöfer gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, ob General Motors um den gebotenen Preis verkauft bzw. ob SolarWorld in der Lage ist diese Summe zu finanzieren. Die komplette Umwandlung in einen Nachhaltigkeits-Auto-Anbieter hält auch er für unrealistisch. Einen weiteren Dämpfer für Befürworter der Übernahme gibt es seitens des Bundeswirtschaftsministeriums Deutschland: Der Solarzellenhersteller sei an Opel noch gar nicht herangetreten. Weitere Angaben zu dem Thema wurden nicht gemacht – es wäre die Aufgabe von General Motors das Angebot zu überprüfen. Aller Voraussicht nach wird es wohl bei dem kolportierten Angebot von SolarWorld bleiben. Schade, denn die Idee eines nachhaltigen Autokonzerns mit umfangreichen Gesamtkonzepten hätte neben grüngesinnten Autofahrern und schadstoffbelasteten Ballungsräumen auch der Umwelt Freude bereitet. In jedem Fall darf sich der Solarzellenhersteller, der auch für den Deutschen Nachhatligkeitspreis 2008 nominiert ist, aber über positive Publicity freuen – zumindest dieser Plan hat funktioniert.

(GILLOUT)

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